Als Ersatz für eine degenerierte, aufgebrauchte Bandscheibe können heute künstliche Bandscheiben eingesetzt werden. Diese sind an der Hals- und der Lendenwirbelsäule verfügbar. Vor der Entscheidung für die Implantation einer solchen Bandscheibenprothese wird anhand Ihrer Beschwerdeschilderung, der orthopädischen Untersuchung und durch den Einsatz von bildgebenden Verfahren – Röntgen und eine Kernspintomographie (MRT) – genau abgeklärt, ob die abgenutzte Bandscheibe auch tatsächlich als Ursache für die Schmerzen und Beschwerden in Frage kommt (sog. „diskogener Schmerz“ = „Arthrose der Bandscheibe“).
Nicht selten finden sich stark degenerierte Bandscheiben, ohne dass die Patienten nennenswerte Schmerzen erleben, während in manchen Fällen starke Rückenschmerzen vorliegen, die Bandscheiben selbst jedoch kaum verändert sind.
Die Vorteile einer künstlichen Bandscheibe liegen im Erhalt der Beweglichkeit des entsprechenden Wirbelsäulenabschnitts. Die Belastung der angrenzenden Wirbelsäulenabschnitte ist wesentlich geringer als bei der Entfernung der Bandscheibe mit anschließender Fusion zweier Wirbelkörper aneinander, das Risiko der Anschlußdegeneration kann somit reduziert werden.
Sowohl im Bereich der HWS als auch der LWS erfolgt der Zugang und Schnitt von vorne. Vor dem Einsatz der Bandscheibenprothese wird die degenerierte Bandscheibe komplett entfernt und der Knochen am Wirbelkörper leicht angefrischt, was das Einwachsen des Knochens in die Titanplatten zusätzlich fördert.
Nach der Operation können die Patienten in aller Regel noch am selben Tag aufstehen und selbständig gehen. Nach einigen Tagen erfolgt die Entlassung aus dem stationären Klinikaufenthalt. Für einen Zeitraum von ca. 6 Wochen sollte eine weiche Bandage (Halskrause oder Rückenbandage) getragen werden. Eine physiotherapeutische Nachbehandlung mit individuell abgestimmter Krankengymnastik schließt sich in jedem Fall an.
Die Operationen werden von Priv.-Doz. Dr. med. Konrad Seller persönlich durchgeführt, der von der Deutschen Gesellschaft für Wirbelsäulenchirurgie (DWG) zertifiziert ist und das Masterzertifikat für Wirbelsäulenoperationen besitzt.