Lassen sich Schmerzen und Beschwerden, die durch einen Gelenkverschleiß am Hüftgelenk (Coxarthrose) verursacht werden, durch eine konservative Behandlung nicht mehr beherrschen, kann der Ersatz des verschlissenen Gelenks durch eine Hüftprothese dauerhafte Beschwerdefreiheit ermöglichen.
In der Regel erfolgt der Ersatz des Hüftgelenks durch eine sogenannte Totalendoprothese (TEP), das Verfahren wird daher auch häufig als „Hüft-TEP“ bezeichnet. Seit der „Erfindung“ in den 60er-Jahren des vorigen Jahrhunderts wurden die Implantate und Operationsmethoden permanent weiterentwickelt und sie stellt heute eines der erfolgreichsten Verfahren in der Orthopädie dar.
Der Implantation einer Hüft-TEP geht eine präzise Planung voraus. Unter Einbeziehung aller Befunde aus den bildgebenden Verfahren – Röntgenaufnahmen, manchmal auch Kernspintomographie (MRT) oder Computertomographie (CT) – wählen wir den optimalen Prothesentyp und das am besten geeignete Verfahren zur Implantation.
Die Operation erfolgt durch unseren Spezialisten für Endoprothetik, Hr. Oliver Schakols grundsätzlich minimalinvasiv über den sogenannte direkten vorderen Zugang (DAA, AMIS). Hierbei erfolgt der Zugang zum Gelenk unter größtmöglicher Schonung der Muskulatur durch eine natürliche Muskellücke. Es müssen keine Muskeln durchtrennt oder vom Knochen abgelöst werden. Auch die Gelenkkapsel wird am Ende der Operation wieder vernäht. Durch diese gewebeschonende Methode sind der Blutverlust und postoperative Schmerzen deutlich verringert. Die Muskulatur ist nach der Operation kräftiger und die Mobilisation gelingt zügiger. Ebenso ist das Risiko einer Ausrenkung des Kunstgelenkes deutlich reduziert, sodass keine Einschränkungen in der Beweglichkeit notwendig sind.
Bei der Totalendoprothese werden beide Gelenkteilnehmer, die Hüftpfanne und der Gelenkkopf des Oberschenkelknochens ersetzt. Die Gelenkpfanne besteht meist aus Titan und wird ohne Knochenzement eingesetzt. Das Material ermöglicht ein Einwachsen des Knochens und so einen stabilen Halt der neuen Gelenkpfanne im Hüftknochen. In die Titanpfanne kommt ein hochvernetzter abriebfester Kunststoff. Der Gelenkschaft mit dem Kugelkopf wird in den Oberschenkelknochen eingesetzt. Je nach den individuellen Gegebenheiten kann dies zementfrei oder unter Verwendung von Knochenzement erfolgen. Beim Knochenzement handelt es sich um einen Kunststoff, der für eine dauerhafte Verbindung zwischen Prothesenschaft und Knochen sorgt. Zementfreie Prothesen verfügen über eine speziell präparierte Oberfläche, die ein Einwachsen von Knochenmaterial begünstigen.
Unser Spezialist für Endoprothetik, Herr Oliver Schakols, verwendet für die Operation ausschließlich langjährig bewährte Implantate, welche hervorragende Ergebnisse in den Endoprothesenregistern erzielt haben. Bei ihnen kommt die neueste Generation der Gleitpartner Kunststoffinlay-Keramikhüftkopf mit minimalem Verschleiß ohne knöchernen Abbau an der Verbindungsstelle zwischen Implantat und Knochen zum Einsatz.
Das Einsetzen des künstlichen Hüftgelenkes kann in Vollnarkose oder einer Teilnarkose durchgeführt werden. Wir empfehlen die sehr verträgliche Vollnarkose. Ihr Narkosearzt wird Ihnen beide Verfahren genau erläutern, gemeinsam mit ihm treffen Sie dann ihre Entscheidung. Der Eingriff selbst dauert durchschnittlich 1 Stunden.
Die Mobilisation kann bereits am Operationstag beginnen. Ab dem ersten Tag nach der Operation beginnt die physiotherapeutische Nachbehandlung. Die Patienten erlernen unter Aufsicht ihres Physiotherapeuten das Gehen an Unterarmgehstützen unter schmerzadaptierter Vollbelastung, bis zum Zeitpunkt der Entlassung ca 7 Tage nach der Operation ist in der Regel auch das selbstständige Treppensteigen wieder möglich.
An den Klinikaufenthalt schließt sich eine ambulante oder stationäre Rehabilitation für dem Zeitraum von drei bis vier Wochen an.
Die Langzeitergebnisse nach Implantation eines künstlichen Hüftgelenkes sind sehr gut. 95% aller Hüftendoprothesen sind nach 10 Jahren nach wie vor funktionstüchtig, selbst nach 26 Jahren müssen 75% aller künstlichen Gelenke noch nicht ausgetauscht werden.
Regelmäßige Nachuntersuchungen verschaffen Ihnen Gewissheit über die volle Funktionsfähigkeit Ihres neuen Gelenkes. Wir dokumentieren diese Untersuchungen in einem Implantatpass.