Die lange Bizepssehne (LBS) überträgt nur ca. 10-15% der Kraft des Muskels. Oft laufen Risse der LBS fast schmerzfrei ab, es wird lediglich ein Bluterguss und ein Tiefertreten des Bizepsmuskels („Popeye“-Muskel) beobachtet. Dies muss i.d.R. nicht behandelt werden. Teilrisse oder Reizungen der langen Bizepssehne bzw. der Sehnenscheide sind dagegen oft sehr schmerzhaft bei best. Bewegungen und Belastungen. Diese Beschwerden können – je nach individueller Situation im Gelenk – durch eine Durchtrennung der langen Bizepssehne (Tenotomie) oder durch eine erneute Befestigung der Sehne (Tenodese) im Rahmen einer Gelenkspiegelung – Arthroskopie behandelt werden.
Ebenfalls arthroskopisch kann ein Abriss des Bizepssehnenankers an der oberen knorpeligen Gelenklippe der Schultergelenkpfanne (Glenoid), die sogenannte SLAP-Läsion therapiert werden. Beim arthroskopischen „SLAP-Repair“ werden – ähnlich wie bei Meniskusrissen am Knie – je nach Typ der Schädigung entweder Teile der aufgefaserten Knorpelanteile ausgeschnitten oder aber durch Nahtanker refixiert/angenäht.