Im Inneren der menschlichen Knochen finden ständige Umbauprozesse statt, Knochenmaterial wird ab- und aufgebaut. Übersteigt der Knochenabbau im Inneren den Knochenaufbau verliert das Knochengewebe an Stabilität und Belastbarkeit. Mediziner bezeichnen diese Situation als Osteoporose. Die Knochenmasse nimmt ab dem 35. Lebensjahr bei den meisten Menschen ab.
Durch die hormonellen Umstellungen im Zusammenhang mit den Wechseljahren (Menopause) bei Frauen kommt es ebenfalls zu vermehrtem Abbau von Knochenmaterial. Eine mögliche Folge dieser Abbauvorgänge in den Knochen kann das spontane Einbrechen von Wirbelkörpern auch ganz ohne außergewöhnliche Belastung von außen oder bei Bagatelltraumen sein.
Durch Wirbelkörperbrüche verliert der Patient an Körpergröße häufig entsteht eine gekrümmte Haltung. Mit Wirbelkörperbrüchen einher gehen starke Schmerzen im Rücken.
Die konservative Behandlung von Wirbelkörperfrakturen besteht in stabilisierender, aufrichtender Krankengymnastik, Scherzmedikation und ggf. Korsett-Therapie. Die zugrundeliegende Osteoporose wird zudem medikamentös behandelt, mehr dazu finden Sie im Beitrag „Osteoporose“.
Mit der Kyphoplastie und der Vertebroplastie stehen zwei minimal-invasive OP-Verfahren zur Verfügung, die den eingebrochenen Wirbel wieder aufrichten und stabilisieren. Bei beiden Verfahren wird Knochenzement in den Wirbelkörper eingebracht. Bei der Kyphoplastie wird der Wirbelkörper zunächst durch einen Ballon aufgerichtet. Mit einer Hohlnadel wird dieser Ballon zuvor ins Innere des Knochens geführt, über dieselbe Hohlnadel erfolgt dann die Auffüllung des Wirbelkörpers mit Knochenzement, sozusagen ein „innerer Gips“.