Die kleinen Wirbelgelenke – auch als „Facettengelenke“ bezeichnet – verbinden die Wirbel auf der Rückseite der Wirbelsäule miteinander. Verbindungen bestehen sowohl zum nächst höheren als auch zum nächst tieferen Wirbel. Wie in allen Gelenken kann es auch in den kleinen Wirbelgelenken der LWS zu Verschleißerscheinungen, der sogenannten Arthrose kommen.
Der Arthrose der Facettengelenke geht i.d.R. eine Höhenabnahme der Bandscheiben aus Alters- und Verschleißgründen voraus. Durch die veränderte Geometrie treten Scherkräfte an den Facettengelenken auf, die zu einer Abnutzung der Gelenke führen. Hohes Körpergewicht verstärkt diesen Verschleiß. Schmerzen, die durch die Arthrose verursacht werden treten typischerweise morgens auf, wenn die über Nacht entlasteten Gelenke wieder dem vollen Körpergewicht ausgesetzt werden sowie in Hohlkreuzposition. Die Schmerzen strahlen gelegentlich in die Beine, das Gesäß oder die Leiste aus. Röntgenaufnahmen, Computertomographie (CT) oder eine Kernspintomographie (MRT) geben Auskunft über den Umfang des Verschleißprozesses an den Gelenken, aber auch über den Zustand der zugehörigen Bandscheiben.
Neben Krankengymnastik und Schmerzmedikation kommt bei der Behandlung der Facettengelenksarthrose eine physikalische Therapie z. B. durch Extensionsbehandlung und Mikrowelle in Betracht. Unter Durchleuchtung können die Facettengelenke gezielt infiltriert und blockiert werden. In diesen Fällen bietet sich nach erfolgreicher Facetteninfiltration bei Wiederauftreten der Beschwerden eine dauerhafte elektrothermische Unterbrechung der entsprechenden kleinen Nervenseitenästen an, welche die Facettengelenke innervieren und den Schmerz an das Gehirn weiterleiten (Thermokoagulation / Radiofrequenzdenervierung).