Im Volksmund heißt er Tennisarm bzw. Golferarm, die lateinische Bezeichnung in der Medizin lautet Epicondylitis humeri radialis bzw. Epikondylitis humeri ulnaris. Es handelt sich dabei um eine schmerzhafte Reizung der Sehnenansätze der Muskeln, die beim Tennisellenbogen für die Streckung der Hand und Finger bzw. beim Golferellenbogen für die Beugung der Hand und Finger zuständig sind. Diese Muskeln haben Ihren Ursprung an der Außenseite bzw. Innenseite des Oberarms direkt oberhalb des Ellenbogengelenkes. Kleinste Risse in diesen Sehnenansätzen, in denen sich auch Entzündungen abspielen können, führen zum typischen Schmerzensbild mit Beschwerden im Bereich des Ellenbogens.
Die Ursache für den Tennis- oder Golferellenbogen liegt in der Überlastung der Streck- bzw. Beugemuskelansätze durch extreme Bewegungsbelastung. Insbesondere wiederkehrende Bewegungen können für diese Erkrankung verantwortlich gemacht werden. So wird ein Tennisellbogen nicht nur bei Sportlern, sondern auch bei Heimwerkern oder Computerarbeitern festgestellt.
Für die Behandlung der gereizten und möglicherweise entzündeten Muskelansätze stehen verschiedene konservative Verfahren zur Verfügung. Zunächst sollte der betroffene Arm entlastet und ruhiggestellt werden. Gipsverbände, erscheinen nicht mehr zeitgemäß, da sie schnell zu einer Rückbildung der Muskeln führen. Der Wiederaufbau durch Muskeltraining kann dann jedoch leicht wieder zur Reizung der Muskelansätze führen. Neben der Entlastung steht die physikalische Therapie im Vordergrund der Behandlung. Entzündungshemmende schmerzlindernde Medikamente (NSAR), lokale Salbenanwendung, Kälteanwendung, Eiseinreibung, Dehnung, Reizstrom, Ultraschall, Querfriktion und spezielle Epikondylitisspangen können die Beschwerden lindern. Bei hartnäckigen Beschwerden setzen wir den Hochenergielaser sehr zielgenau, zudem ist die fokussierte Stoßwelle (ESWT) eine hocheffektive Methode zur konservativen Behandlung, mit der oft schon nach 2-3 Anwendungen eine erhebliche Schmerzreduktion einsetzt. Die früher sehr häufig durchgeführte Infiltration mit Lokalanästhetikum und Kortison um die Sehnenansätze herum führen wir nur noch selten bei ganz akut schmerzhaften Verläufen ein. Für ein gutes Langzeitergebnis sind die anderen o.g. Methoden, allen voran die fokussierte Stoßwelle (ESWT) sicherlich die effektivsten Methoden. Nur noch sehr selten steht als letzte Option (= ultima ratio) eine Denervierung und Kerbung der Sehnenspiegel als operative Maßnahme zur Verfügung, wodurch der Sehnenansatz entlastet wird.