Für die Behandlung von lokalisierten Knorpeldefekten am Kniegelenk, vor allem bei jüngeren Patienten stehen uns verschiedene arthroskopische Verfahren zu Verfügung (Mikrofrakturierung, AMIC, OATS, ACT).
Bei kleineren Knorpeldefekten kann durch eine Anbohrung/Mikrofrakturierung des unter dem Defekt liegenden Knochens eine Ersatzknorpelbildung angeregt werden. Relativ neu ist dabei die Möglichkeit, den bestehenden lokalisierten Knorpeldefekt mit einem speziellen Flies abzudecken, um die Knorpelregeneration und den Verbleib der Knorpelzellen an dieser Stelle zu fördern (AMIC=Autologe Matrix-Induzierte Chondrogenese).
Ebenso können bei bestimmten tiefergehenden, lokalisierten Knorpelkochenschäden ein bis maximal drei Knochenknorpelzylinder von einer wenig belasteten Stelle des Kniegelenkes entnommen und in die geschädigte Knorpelstelle verpflanzt werden (Osteochondrales Autologes Transplantations-System = OATS).
In bestimmten Fällen bei größerflächigen Schäden werden Knorpelzellen auch im Rahmen einer ersten Knie-Arthroskopie entnommen und nach Anzüchtung auf entsprechendem Trägermaterial über 4-6 Wochen im Rahmen eines zweiten ioperativen Eingriffs wieder in den Defekt zurückverpflanzt (Autologe Chondrozyten Transplantation =ACT).
Nach arthroskopischer Knorpelchirurgie dürfen Sie das Knie in der Regel für einige Wochen nicht voll belasten und bestimmte Bewegungen nicht durchführen. Sie werden zum Schutz mit einer stabilisierenden Knie-Orthese versorgt, welche bestimmte Bewegungen blockiert, ebenso bekommen Sie eine Motorbewegungsschiene (CPM=Continous Passive Motion) zum täglichen Üben für zu Hause verordnet. Stabilisierende Krankengymnastik zum Muskelaufbau ergänzt das Programm. Zunehmende Belastung unter Freigabe der Beweglichkeit und langsamer Sportaufbau erfolgen individuell je nach Knorpelschaden und angewandter Technik nach einigen Monaten, manchmal erst nach einem halben bis zu einem Jahr.